.....das ist ein Begriff. Mehr als eine Landschaft - vielmehr sind es die Bewohner und deren Errungenschaften, die das Land so besonders machen.
Das Markgräflerland ist kulturhistorisch eine sehr bedeutsame Region mit einer langen Besiedlungsgeschichte. Ein angenehmes Klima und Nährstoffreiche Böden waren und sind attraktive Voraussetzungen für Mensch, Tier und Pflanzen. Entsprechend hat sich über die Jahrhunderte eine reichhaltige und diverse Natur- und Kulturlandschaft entwickelt. Diese Landschaft und damit verbundene Kulturerbe liegt uns sehr am Herzen, deshalb versuchen wir, wann und wo immer möglich einen Beitrag zum Erhalt dieser Kulturlandschaft zu leisten. Wir möchten Transportwege möglichst kurz halten und verwenden, wo immer möglich heimische Zutaten.
Seit Ende der 80iger Jahre haben sich die meisten Betriebe aus betriebswirtschaftlichen Gründen spezialisiert, und nachdem viele landwirtschaftliche Betriebe aufgehört haben, gab es zunächst einige Landwirte, die auf Nebenerwerb umgestellt hatten und weiterhin Flächen bewirtschaftet haben, meistens aus traditionellen Gründen. Auch bei uns waren nicht ökonomische Motive entscheidend den Betrieb im Nebenerwerb weiterzuführen, sondern eher traditionelle. Dieser Prozess des strukturellen Wandels ist im Markgräflerland noch nicht abgeschlossen. Mittlerweile hören viele Nebenerwerbslandwirte wieder auf, häufig aus Altersgründen oder aus wirtschaftlichen Gründen. Die überregionale EU-Politik fördert die schleichende Veränderung der Landschaft zusätzlich durch Fördermechanismen, die Effizienz und grosse Strukturen bevorteilen und Flurbereinigungsmassnahmen seit Beginn der 80iger Jahre haben dazu geführt, dass viele Strukturen verschwunden sind.
Viele Menschen möchten gerne hier leben, umso mehr, dass es hier auch gutes Geld zu verdienen gibt. Das ist eine Bereicherung und erhöht die Vielfalt. Jedoch sollten wir Acht geben - denn das Geld wird nicht in der Landwirtschaft und auch nicht in der Gastronomie verdient, eben jenen Berufszweigen die den Unterschied machen. Die Veränderungen sind bereits seit längerem sichtbar. Höfe und vor allem Gasthöfe verschwinden - der Anteil jener, die unmittelbar auf Mutter Erde angewiesen sind wird immer weniger.
Unsere Umwelt unterliegt einem ständigen Wandel dessen Geschwindigkeit sich laufend erhöht. Fortschritt ist grundsätzlich häufig sinnvoll und oft auch wirtschaftlich notwendig, manchmal jedoch lohnt es sich auch etablierte Systeme genauer anzuschauen und gewisse Prozesse zu entschleunigen. Hochstämmige Obstbäume beispielsweise, sind prägende Elemente der Landschaft, die jedoch stark gefährdet sind. Fortschreitende Mechanisierung im Acker – und Obstbau führt dazu, dass diese grossen Bäume für eine Bewirtschaftung unattraktiv sind. Für die effizienzgeprägte Landwirtschaft sind vereinzelte Bäume auf Feldern meistens ein Hindernis und verschwinden früher oder später. Aus wirtschaftlicher Sicht momentan durchaus Sinnvoll, da die Bewirtschaftung solcher Bäume nicht rentabel ist. Aus ökologischer Sicht ist das Verschwinden solitärer Bäume dramatisch, da es Arten gibt, die solche Elemente brauchen um eine Vernetzung zu angrenzenden Populationen ermöglichen. Dies betrifft nicht nur ausbreitungsträge Arten wie manche Insekten, Flechten oder Schnecken, sondern durchaus auch vermeintlich mobile Arten wie den Steinkauz oder den Luchs, die kaum oder nur sehr ungern grössere Freiflächen überwinden.
Dabei bieten Hochstämmer weitere Vorteile, die zunehmende Wertschätzung erfahren und entsprechend auch zukünftig wieder wirtschaftlich interessanter werden. Geschmack und Robustheit gegen äussere Einflüsse sind wirtschaftliche Elemente, die bei hochstämmigen Obstbäumen ein Vorteil gegenüber niederstämmigen intensiv-Obstkulturen sein können. Unabhängig von der Artenvielfalt, welche in und um die grossen Obstbäumen nachweislich wesentlich höher ist.